Gericht erlaubt Marihuana-Konsum aus religiösen Gründen
(epd) - In Italien hat ein Gericht den Konsum von Marihuana aus religiösen Gründen erlaubt. Wie italienische Tageszeitungen am Freitag berichteten, sprach der römische Kassationshof in oberster Instanz einen Angeklagten vom Vorwurf des illegalen Drogenbesitzes frei, da seine «Rasta»-Religion Marihuana als heilige Pflanze betrachtet.
Regierungspolitiker kritisierten das Urteil. Das Gesetz sehe grundsätzlich die strafrechtliche Verfolgung von Drogenbesitz vor. Der Gründer der katholischen San-Benedetto-Gemeinschaft für Drogenabhängige, Andrea Gallo, begrüßte dagegen die Entscheidung. Ziel müsse es sein, den Missbrauch von Drogen zu bekämpfen, nicht aber Marihuana generell zu verteufeln.
Die aus Jamaika stammende «Rasta»-Bewegung, die den verstorbenen äthiopischen Kaiser Haile Selassie als Messias verehrt, verwendet das Marihuana bei religiösen Feiern, um die Gläubigen «näher zu Gott» zu bringen.