Durch Tschernobyl verseuchte Felder sollen Bioethanol liefern
Weißrussland will am Biosprit-Boom teilhaben und dazu verseuchtes Land wieder bebauen lassen. Die Weißrussische Regierung hat ein Abkommen mit der irischen Greenfield Project Management Ltd. geschlossen die den Aufbau von Kulturpflanzen zur Bioethanol-Produktion in zwei Joint-Venture-Betrieben voranbringen soll. Insgesamt sollen 200 Millionen Euro investiert werden und jährlich 1,5 Millionen Tonnen Getreide und Zuckerrüben produziert werden, um aus ihnen 6,5 Millionen Hektoliter Bioethanol zu gewinnen. Das erzeugte Ethanol soll dann nach Westeuropa verkauft werden.
Die Gebiete an der Ukrainischen Grenze, die aufgrund ihrer Strahlenlast 300 - 600 Jahre nicht für den Anbau von Nutzpflanzen geeignet sein sollen, würden durch den Anbau mit Energiepflanzen sogar schneller dekontaminiert und so wieder für den Anbau von Nahrungspflanzen nutzbar. Projektpartner Greenfield kündigt auf seiner Homepage eine, durch den Anbau von Bioenergiepflanzen, auf 60 Jahre verkürzte Dekontaminationszeit an. Nachteil: die strahlenden Partikel würden per Biosprit nach Westeuropa transportiert und hier bei der Verbrennung in Fahrzeugen in die Luft geblasen und übers Land verteilt. Um den Biomasse-Ertrag zu erhöhen ist ein zweites Joint-Venture mit einer italienischen Firma geplant in dessen Rahmen genveränderter Weizen angebaut werden soll. Für den Bedarf im eigenen Land will die Weißrussische Regierung zukünftig die Biodieselerzeugung fördern. Bis zum Jahr 2010 soll die Biodieselproduktion auf mindestens 100000 Tonnen jährlich zu steigen.